Die Definition für Ergotherapie nach dem DVE (deutscher Verband für Ergotherapie):

‘‘Ergotherapie unterstützt und begleitet Menschen jeden Alters, die in ihrer Handlungsfähigkeit eingeschränkt oder von Einschränkungen bedroht sind.“ – dve

Ziel ist, sie bei der Durchführung für sie bedeutungsvoller Betätigung in den Bereichen Selbstversorgung, Produktivität und Freizeit in ihrer persönlichen Umwelt zu stärken. Hierbei dienen spezifische Aktivitäten,Umweltanpassung und Beratung dazu, dem Menschen Handlungsfähigkeit im Alltag, gesellschaftliche Teilhabe und eine Verbesserung seiner Lebensqualität zu ermöglichen.

Beispiele für Betätigung und Teilhabe

Selbstversorgung: Zubereitung von Nahrung, sich waschen, anziehen, Zähne putzen, den Haushalt bewältigen, einkaufen gehen, ..

Produktivität: bezahlte Arbeit (den Beruf den Sie ausüben, mit all seinen Anforderungen) ausüben können, unbezahlte Arbeit z.B. Ehrenamt (mit all seinen Anforderungen)

Freizeit: Hier wird unterteilt in aktive Freizeit (z.B. verschiedene Sportarten wie Kraftsport, Kampfsport, Fuß-, Hand, Volleyball, Motorrad und Fahrrad fahren, etc.) und passive Freizeit (ein Buch lesen, Fernsehen, Videospiele spielen, Brett- oder Kartenspiele spielen, etc.)

Worin unterscheidet sich Ergotherapie von Physiotherapie?

Die Zielsetzung ist anders:

Die klassische Physiotherapie hat eine funktionsorientierte Zielsetzung. Hat sich ein Patient beispielsweise den Bizeps im Oberarm abgerissen, bauen Physiotherapeuten in der Rehabilitation die Beweglichkeit und die Kraft in deinem Arm mit dem Patienten auf.

In der Ergotherapie ist die Zielsetzung betätigungsorientiert.

Das bedeutet: Weg von der Passivität, hin zur Aktivität.

Im oben genannten Beispiel schauen Ergotherapeut*innen individuell, bei welchen Betätigungen Patient*innen im persönlichen Alltag eingeschränkt sind und was es braucht, damit diese Betätigungen wieder durchgeführt werden können.

Dazu gehören beispielsweise auch dauerhafte oder temporäre Ersatz- oder Kompensationsstrategien oder Anpassungen der Umwelt. Ergotherapeut*innen können und müssen in diesem Zusammenhang oftmals auch mit der Funktionstraining- Methode (wenn z.B. eine  Bewegungseinschränkung vorliegt) auch passiv arbeiten. Dies dient aber immer nur dem Zweck Betätigung und somit Teilhabe zu ermöglichen.

Außerdem ist die Betrachtung der Patient*innen/ Klient*innen unterschiedlich:

Ergotherapeut*innen betrachten den Menschen ganzheitlich, nach dem Bio-Psycho-Sozialen Modell.

Das bedeutet, dass wir nicht nur die einschränkende Körperfunktion im Blick haben, sondern auch wie die Persönlichkeit und die Umwelt des Menschen (z.B. Familie, Freunde, Arbeit, aber z.B. auch die Einrichtung der Wohnung oder des Arbeitsplatzes) das Krankheitsgeschehen und den Rehabilitationsprozess beeinflussen. Wir müssen all diese Faktoren berücksichtigen, um den richtigen Lösungsweg gemeinsam mit den Patient*innen/Klient*innen zu finden.

Was eint die Ergotherapie und die Physiotherapie?

Beide Therapieberufe unterstützen Sie bei gesundheitlichen Problemen oder helfen Ihnen, dass es erst gar nicht dazu kommt.

Dies  geschieht oftmals Hand-in-Hand, sodass die Patient*innen/ Klient*innen in ihrer Therapie immer bestmöglich versorgt sind.

Um immer auf dem neusten medizinischen und wissenschaftlichen Stand zu sein, besuchen wir regelmäßig Fort- und Weiterbildungen. Dieses ermöglicht einen innovativen Therapiestandard.

Quelle:  Heiko  von Ergopower (Instagram) und Lena Enger. Lena Enger ist die Nutzung seiner Version und Abänderung erlaubt. Stand 2023.